Mein erster Hypo

Kaum spritze ich Insulin, schon habe ich meinen ersten Hypo (Unterzucker).
Genauer genommen innerhalb der ersten 36 Stunden nach der ersten Insulingabe.
Freitag, 28. November, hatte ich ja erfahren das ich ab jetzt Typ 1 Diabetiker sei. Und gleich auch die nötigen Pens mit Insulin verschrieben bekommen. Freitag Mittag dann auch die ersten Einheiten gespritzt.
Toll, Freitag lief alles ohne Probleme, in der Nacht zu Samstag ebenfalls alles gut und über Tag am Samstag, ebenfalls im (für mich) grünen Bereich. Ich war zwar die ganze Zeit unter meinem Zielwert von 200 mg/dL, aber ich fühle mich gut dabei. Auf alle Fälle besser als mit den 300 mg + Werten in den 3 Wochen zuvor, wo es auch mal über 500 mg hoch ging.
Ich spritzte wie vereinbart je 4 IE zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. Als Basis war zum dem Zeitpunkt 8 IE Morgens, 6 IE Abends.
Samstag Mittag (gegen 15 Uhr, vorher war keine Zeit) dann die 4 IE zum Mittagessen. Im Essen waren ca 5 KE (Kohlenhydrateinheiten)
Da ich vorher schon niedrigen BZ hatte, hatte ich eine Stunde zuvor schon 2 KE zu mir genommen.
Und dann rauschten die BZ-Werte in den Keller. Es ging runter bis auf 51 mg/dL.
3 Plättchen Dextro Energen als erste Maßnahme. Brachte nicht wirklich die Wende. Der BZ ging hoch auf 91 und dann wieder auf 51 zu fallen. also noch ein Plättchen Traubenzucker und Schokolade. Dadurch stoppte die Talfahrt und innerhalb der nächsten Stunde ging es wieder rauf auf 188 und anschließend, vor dem Abendessen 244.

Das Gefühl bei einer Unterzuckerung war für mich nicht wirklich neu. Ich kannte das schon vom Radfahren, jedoch nicht mit dieser Heftigkeit.
Auch beim Radfahren hatte ich es in den letzten Jahren ab und an, meist bei Langstrecken über 200 km oder extrem vielen Höhenmetern. Dann ging auch der Puls runter, ich fühlte mich schlapp, antriebslos. Neu war jetzt der leichte Schwindel. Jede Kopfbewegung etwas langsamer gemacht, keine hektischen Bewegungen und alles war „gut“.

Glück gehabt, das ich durch den FreeStyle Libre schon vorgewarnt wurde. Sobald mir etwas komisch vorkommt, schnell messen und schon weiß ich was Sache ist.
Jetzt weiß ich auch, das wenn Werte um 80 mit sinkender Tendenz angezeigt werden, sollte ich mal schnell was essen.
Und ich weiß jetzt auch wie sich so ein Hypo bei mir bemerkbar macht, worauf ich achten muss. Die Aggressivität bzw Reizbarkeit die wohl viele Diabetiker haben wenn sie unterzuckert sind, konnte ich nicht wirklich bei mir feststellen. Eher das Gegenteil, das ich extrem ruhig wurde, was auch der niedrige Puls zeigte.
Nervös werde ich eher bei überzuckert, Werten über 300 mg/dL.

Auch wenn so ein Hypo durchaus auch interessant ist, muss ich das nun wirklich nicht allzu oft haben. Wird sich wohl aber nicht vermeiden lassen. Jedenfalls nicht in der ersten Zeit, wo ich noch nicht richtig eingestellt bin.

Auf dem Artikelbild sieht man den Tagesverlauf meines BZ, Rote Bereiche sind die Hypo.

Ein Kommentar bei „Mein erster Hypo“

  1. […] funktionierte mittelprächtig. Ein ziemliches auf und ab so über den Tag. Über meinen ersten Hypo hatte ich ja schon geschrieben. Ab Mittwoch dann spritzen nach KE (Kohlenhydrateinheiten). Heißt auch, ich muss noch genauer […]

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