Halbmarathon beim Deutsche Post Marathon Bonn 2019

Im letzten Jahr bin ich in Bonn aufgrund Zeitmangel (und Faulheit 😉 ) beim Training „nur“ beim Inline-Halbmarathon gestartet.
In diesem Jahr dann wieder läuferisch in Bonn unterwegs. Aber auch in diesem Jahr war das Lauftraining für die Halbmarathondistanz alles andere als optimal. Dies kann man auch in den Artikeln über das Training Februar und März nachlesen. Aber ich war gemeldet und daher wollte ich auch unbedingt an den Start gehen. Irgendwie würde ich das Ding schon schaukeln.

Da ich vergessen habe den Wecker einzuschalten, scheiterte es fast schon vor dem Lauf an meiner eigenen Blödheit. Zum Glück werde ich sowieso immer früh wach und so konnte ich dann doch planmäßig um 4 Uhr aufstehen. Mit 132 mg/dL war auch der Blutzucker in erfreulichem Bereich.
Kleines Frühstück, Sachen gepackt und dann ging es nach Bonn mit dem Auto.
Seltsamerweise war ich dann doch etwas nervös vor dem Wettkampf. Passiert mir normalerweise nie. Dementsprechend auch ein Anstieg des Zucker und das notwendige korrigieren.
In Bonn angekommen musste ich dann 2 km zur Startnummerausgabe laufen und dann hieß es erstmal warten. Und frieren, denn es war dort mit 6 Grad um einiges Kälter als Zuhause. Daher auch so spät wie möglich die Laufsachen angezogen. Um halb 9 bin ich dann in den Startblock hinein. Zum Warmlaufen war keine Gelegenheit. Zum Glück hatte ich die leichte Windjacke dabei. Gefroren hatte ich dennoch, denn bis zum Start sollte es noch über 30 Minuten dauern.
Kurz vor dem Start dann die Windjacke in den Rucksack verstaut und endlich folgte dann auch der Startschuss.

Blutzuckerkurve

Aufgrund der Trainingsläufe hatte ich mir vorgenommen nicht mit einem Puls über 170 bpm zu laufen und als Pace hatte ich mir die 5.30 min/km zurechtgedacht. Das sollte knapp reichen um erneut meine Bestzeit zu unterbieten und mit 1 Stunde 55 Minuten ins Ziel zu kommen.
Vollkommen kalt bin ich dann erstmal schnell gestartet um warm zu werden. Geht ja auch kurz bergab um dann direkt hinauf auf die Kennedy-Brücke zu führen. Da sollte mir dann warm sein. Überraschung: der erste Kilometer war in 5:14 Minuten gelaufen (Durchschnittspuls 136 bpm), trotz Brücke. Ok, ich fühlte mich gut, also weiter.
2. Kilometer in 5:05 min, also deutlich schneller als geplant (149er Puls)
3. Kilometer: 5:15 min, 159er Puls
Kilometer 4,5,6,7 so weiter, was denn da los? Ich bin viel zu schnell, hatte aber kein schlechtes Gefühl dabei und maximal 169 bpm Puls.
Ok dachte ich mir, machst du so weiter bis Kilometer 10, dann schaust du weiter. Der 10. Kilometer kam und ging in 4:55 min und Puls von 164 bpm. Unglaublich!
Im 12. Kilometer sagte mir der Blick auf die Blutzuckerwert, das ich Glukose brauchte. Ca 20g Jelly Beans eingeworfen während des Laufs.
Bei Kilometer 15 zweifelte ich ein wenig daran, dass es gut sei was ich da mache. Das kann eigentlich nicht gutgehen, so schnell bin ich noch nie unterwegs gewesen. Also wollte ich etwas Tempo rausnehmen.
Km 17 in 4:55 min! Soviel dann zu Tempo rausnehmen. Ging irgendwie nicht, ich blieb gleich schnell. Der Puls war mittlerweile knapp über 170 bpm. Etwas höher als geplant, aber hinsichtlich des Maximalpuls (194 bpm) noch im grünen Bereich.
Beim 18. Kilometer habe ich nochmal 20 g Jelly Beans eingeworfen.
Bei km 19 dann eine kleine Krise. Aber ich habe mal alles ausgepackt an mentaler Stärke und mir gedacht das packst. Du bringst das Ding jetzt in einer für mich absoluten Topzeit nach Hause. Meine Bestzeit wird auf alle Fälle fallen, fragt sich nur um wieviel Minuten ich mich verbessern kann.
Der 20. Kilometer in 4:58 min und dann nach insgesamt 1:48:55 h ins Ziel.
Traumhaft, unter 1 Stunde 50 Minuten geblieben und meine Bestzeit von vor 2 Wochen um 7 Minuten verbessert (und 15 Minuten schneller als bei meinem letzten Halbmarathon im Oktober 2016)
Welch ein Wahnsinnsgefühl!! So ähnlich war es bisher nur beim Sieg bei den 24h Duisburg 2006

Blutzuckerwert bei Zieleinlauf war 125 mg/dL. Keine einzige Unterzuckerung während des Wettkampf. Auch perfekt, besser geht nicht.

Medaille abgeholt und mir dann noch 3 Erdinger Alkoholfrei gegönnt bevor es wieder nach Hause ging.



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